KI in der Musikindustrie – Teil 17: „Fake Drake“ und das Problem von Deep Fakes

Mitte April 2023 war die Aufregung groß, als der Song „Heart on My Sleeve“ im Internet auftauchte und viral ging. Zu hören ist der kanadische Rap-Superstar Drake im Duett mit seinem nicht weniger berühmten Landsmann The Weeknd. Fans waren schon der Meinung, dass Drake einen neuen Song mit einer abgefahrenen neuen Promotionskampagne veröffentlich hatte, als sich herausstellte, dass seine Stimme mittels künstlicher Intelligenz von einem mit Leintuch und Sonnenbrille Getarnten, der sich selbst ghostwriter977 nannte, nachgeahmt und dann der Song auf TikTok veröffentlicht worden war.[1] Der Song war schon ab dem 4. April bei Spotify[2] verfügbar und tauchte dann auch in anderen Streamingportalen und bei YouTube[3] auf.

Welches sind nun die urheberrechtlichen Herausforderungen von diesem Deep Fake und anderen Stimmen-Klone? Diese und weitere Fragen werden in diesem Teil der Serie „KI in der Musikindustrie“ beantwortet.

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KI in der Musikindustrie – Teil 16: Ein Leistungsschutzrecht für KI-Output?

Wie wir im Teil 15 der Serie „KI in der Musikindustrie“ gesehen haben, wird in absehbarer Zeit künstliche Intelligenz keine Urheberrechtspersönlichkeit haben und sein Schaffen, sei es auch noch so kreativ, wird kein Urheberrecht begründen. Es wird aber darüber diskutiert, dass die Outputs, die eine KI selbstständig hervorbringt, durch ein Leistungsschutzrecht wie im Fall von Lichtbildern (Film und Fotografie) oder Schallträgern (Leistungsschutzrecht für Musiklabels) geschützt werden könnte. In diesem Teil der Serie beleuchten wir die Vor- und Nachteile, die ein Leistungsschutzrecht für KI generierte Musikwerke haben könnte.

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KI in der Musikindustrie – Teil 15: Die KI als Urheberin?

2017 passierte etwas Ungeheuerliches und doch hat kaum jemand davon Notiz genommen. Im März dieses Jahres erkannte nämlich die luxemburgische Zweistelle der ältesten Musikverwertungsgesellschaft der Welt, die Société des auteurs, compositeurs et éditeurs de musique (SACEM) erstmals eine KI als Urheber an und die von ihr hervorgebrachten Musikwerke wurden zur Nutzung registriert. Das ist ein beispielloser Vorgang, weil es bis dahin rechtlich unbestritten war, dass nur natürliche Personen, d.h. Menschen, geistige Schöpfungen im Sinne des Urheberrechts hervorbringen können. In diesem Teil der Serie wird deshalb untersucht, ob KI in bestehenden Urheberrechtsgesetzen als geistige Schöpferin angesehen werden kann bzw. welche Voraussetzungen erfüllt sein müssten, dass sie als solche anerkannt wird.

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International Journal of Music Business Research – April 2024, Vol. 13, Nr. 1

Volume 13, No 1, April 2024

Editorial von Peter Tschmuck, S. 1

Alex Timewell: Music Business Education in the Global Creative Industries: Curriculum design, inclusive practice and measures of success, S. 3-16

Xuejie Huang & Mei Foong Ang: Factors Predicting Singers’ Work Efficiency and Singers’ Singing Peak, S. 17-26

Book review by Guy Morrow: ‚Chokepoint Capitalism: How Big Tech and Big Content Captured Creative Labour Markets and How We Will Win Them Back‘ by Cory Doctorow and Rebecca Giblin, S. 27-28.

Book review by Guy Morrow: ‚Artificial Intelligence and Music Ecosystem‘ by Martin Clancy, S. 29-31.

KI in der Musikindustrie – Teil 14: KI und das Urheberrecht

KI-Anwendungen stoßen, wie wir bereits in früheren Teilen der Blog-Serie gesehen haben, schnell an die Grenzen des Urheberrechts. Es beginnt bereits beim Training der KI mit riesigen Musikdatenmengen, reicht über die Verarbeitung dieser Daten in den Hidden Layers der KI-Eingeweide bis hin zum KI-Output wie z.B. Stimmen-Klone. Im gesamten Prozess KI-generierter Musik können also urheberrechtliche Fragen auftauchen, denen wir nun in dieser Folge der Serie „KI in der Musikindustrie“ nachgehen wollen.

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KI in der Musikindustrie – Teil 13: Text-zu-Musik-Generatoren

Eine wesentliche Weiterentwicklung für ein NutzerInnen-freundliches Musikschaffen sind Text-zu-Musik-Generatoren, über die mit einfachen Befehlen (prompts) die KIs angewiesen werden, welche Musik sie machen sollen, so wie wir es von ChatGPT kennen. Auf diese Weise werden massenhaft nicht nur neue Musikstücke von KIs geschaffen, sondern auch Stimmen-Klone von Superstars angefertigt, die nicht mehr vom Original unterschieden werden können. Die bekanntesten Tools wie Music LM, Stable Audio, Riffusion und MusicGen werden in diesem Teil der Blogserien genauer beschrieben.

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KI in der Musikindustrie – Teil 12: Googles Magenta Studios und das WaveNet

Ein weiteres Unternehmen, das an vorderster Front der KI-Forschung agiert und den Übergang von der Artificial Narrow Intelligence (ANI) zur Artificial General Intelligence (AGI) vorantreibt, ist Google bzw. dessen Muttergesellschaft Alphabet. Vor allem beim KI-generierten Musikschaffen hat Google mit den Magenta Studios frühe KI-Anwendungen geschaffen, die schließlich mit dem von DeepMind entwickeltem WaveNet das Tor zur Artificial General Intelligence im Musikschaffen weit aufgestoßen haben. Beide Entwicklungen werden nun in der Folge in diesem Teil der Blogserie näher beleuchtet.

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KI in der Musikindustrie – Teil 11: Open AI und die GPT-Technologie

2023 hat „Chat-GPT“ vom KI-Unternehmen Open AI für Furore gesorgt. KI ist damit erstmals in der Mitte der Gesellschaft angekommen und wurde auch für Laien zugänglich. Die GPT-Technologie ist aber nicht nur die Basis für den beliebten Chat-Bot, sondern steckt auch in der KI-Software „Jukebox“, die selbständig, ohne menschliches Zutun Musik komponieren kann und auch Stimmen bekannter KünstlerInnen nachahmen kann. Im Teil 11 der Serie „KI in der Musikindustrie“ blicken wir hinter die Kulissen von Open AI und die GPT-Technologie, beginnend mit den ersten Experimenten, die Open AI im Rahmen der Linzer Ars Electronica gemacht hat, um 2019 Gustav Mahlers 10. Sinfonie mithilfe von KI weiter zu komponieren.

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Call-for-Papers für die 15. International Music Business Research Days

15. International Music Business Research Days 2024

Music Ecosystem Research: Challenges and Opportunities

5.-7. Juni 2024 an der Hochschule für Musik, Drama und Medien Hannover, Institut für Journalismus und Kommunikationsforschung in Kooperation mit HYPE&FRIENDS, GMM e. V. und der Austrian Music Business Research Association (AMBRA)